Die ungewollte Geburtstagsfeier
Einen Monat vor Weihnachten nehmen meine drei Kinder regelmäßig an der „Weihnachten im Schuhkarton“ Aktion teil. Die schöne Idee dahinter ist es Kindern ein Weihnachtsgeschenk zu machen, bei denen am 24. Dezember sonst eher wenig oder nichts auf dem Gabentisch liegen würde.
Unsere Familie ist also los und Jubilee, Lukas und Kasey haben Spielzeug und Süßigkeiten zusammengesucht, über die sich „ihre“ Kinder bestimmt freuen würden.
Kasey (6) hatte ein kleines Mädchen aus Indonesien, für die sie unbedingt schöne Haarbänder kaufen wollte.
Wir haben uns dann doch dagegen entschieden. Das perverse war nämlich, dass Kaseys kleines Mädchen aus Indonesien stammte.
Stell Dir mal die Möglichkeit vor, dass ein kleiner Mensch zur Kinderarbeit gezwungen wird, das Produkt dann zu uns, in den Westen geflogen wird, damit wir billige Haarbänder kaufen können, die sich dieses Kind nie leisten könnte. Und wir schiffen das gleiche Haarband dann zurück, durch die halbe Welt, um diesem ausgebeuteten Mädchen Weihnachten eine Freude zu machen.
Irgendetwas stimmt hier nicht!
Der deutsche Theologe und Märtyrer Dietrich Bonhoeffer erzählt eine fiktive Geschichte. Ein Irrer kauft sich ein Auto und macht sich einen Spaß daraus, immer wieder Fußgänger über den Haufen zu fahren.
Bonhoeffer sagte dazu: „Es ist eine Sache, sich um all die Verletzten zu kümmern. Irgendwann, muss einer den Mut haben, das System zu ändern und den Irren zu stoppen!“
Die Konsequenz war, dass er sich an einem Attentat an Hitler beteiligte, für das er letztendlich verurteilt und hingerichtet wurde.
Ich habe in meinem Zimmer ein Weihnachtsposter, mit der folgenden Aufschrift: „Wann habe ich jemals darum gebeten, dass Ihr soviel Zeug kaufen sollt, um meinen Geburtstag zu feiern!”
Einem jungen Mädchen aus einem kleinen unbedeutenden Dorf wurde von einem Engel versprochen, man könnte auch eher sagen angedroht, dass sie bald ein Baby in ihrem Bauch tragen würde.
Was für ein Risiko für einen unverheirateten Teenager, aus ärmsten Verhältnissen, aus einem versklavten, unterdrückten Volk.
Warum nimmt sie die Herausforderung an?
Ihr Sohn würde die Mächtigen, die Reichen, die Unterdrücker, die Ausnutzer brüskieren. Er würde das System auf den Kopf stellen und für eine neue Welt sorgen, in der Verachtete eine Stimme bekommen, wo Schwache stark sind, wo Einsame Freunde finden, wo Arme reich sind, wo Unterdrückte Gerechtigkeit bekommen.
Die ersten, die von dieser Sache, durch eine Engelskapelle etwas mitbekamen, waren die Verachteten. Arme Hirten, die niemand so richtig ernst nahmen, waren die ersten Botschafter dieser Revolution, die alles auf den Kopf stellen würde.
Ein gefährliches Unternehmen!
Mächtige mögen es nicht, wenn ihr Status herausgefordert wird. Einer dieser Mächtigen, Herodes, war über dieses Kind so beunruhigt, dass er einen Massenkindermord verursachte, um diesen „König der Armen“ loszuwerden.
Irgendwo paradox, dass wir jedes Jahr die Geburt dieses sanften Revoluzzers, den Mut dieses Teenagmädchens feiern, indem wir Milliarden Euros ausgeben um Dinge zu kaufen, die größtenteils von Teenagemädchen in armen Ländern, wie Mexiko, Burma, Vietnam, hergestellt werden. Oft in 16-Stundenarbeitstagen, in 30 Grad Hitze. Oft ist ihr Zuhause ein großer, überfüllter Raum, ohne Elektrizität und fließendem Wasser aber mit Dutzenden von schmutzigen Matratzen, für den ein Großteil ihres Lohnes abgezogen wird.
Irgendwie paradox!
Eigentlich sollte ich darüber mal predigen, in meiner Kirche, voll mit Leuten, die Jesus lieb haben. Ich habe aber Angst, vor dem was passiert, wenn ich meiner Gemeinde die schöne Advents und Weihnachtsstimmung versaue.
Wie gesagt, irgendwie ist das paradox!
Es würde mich mal interessieren, wie Ihr mit diesem Paradoxon umgeht?
Unsere Familie ist also los und Jubilee, Lukas und Kasey haben Spielzeug und Süßigkeiten zusammengesucht, über die sich „ihre“ Kinder bestimmt freuen würden.
Kasey (6) hatte ein kleines Mädchen aus Indonesien, für die sie unbedingt schöne Haarbänder kaufen wollte.
Wir haben uns dann doch dagegen entschieden. Das perverse war nämlich, dass Kaseys kleines Mädchen aus Indonesien stammte.
Stell Dir mal die Möglichkeit vor, dass ein kleiner Mensch zur Kinderarbeit gezwungen wird, das Produkt dann zu uns, in den Westen geflogen wird, damit wir billige Haarbänder kaufen können, die sich dieses Kind nie leisten könnte. Und wir schiffen das gleiche Haarband dann zurück, durch die halbe Welt, um diesem ausgebeuteten Mädchen Weihnachten eine Freude zu machen.
Irgendetwas stimmt hier nicht!
Der deutsche Theologe und Märtyrer Dietrich Bonhoeffer erzählt eine fiktive Geschichte. Ein Irrer kauft sich ein Auto und macht sich einen Spaß daraus, immer wieder Fußgänger über den Haufen zu fahren.
Bonhoeffer sagte dazu: „Es ist eine Sache, sich um all die Verletzten zu kümmern. Irgendwann, muss einer den Mut haben, das System zu ändern und den Irren zu stoppen!“
Die Konsequenz war, dass er sich an einem Attentat an Hitler beteiligte, für das er letztendlich verurteilt und hingerichtet wurde.
Ich habe in meinem Zimmer ein Weihnachtsposter, mit der folgenden Aufschrift: „Wann habe ich jemals darum gebeten, dass Ihr soviel Zeug kaufen sollt, um meinen Geburtstag zu feiern!”
Einem jungen Mädchen aus einem kleinen unbedeutenden Dorf wurde von einem Engel versprochen, man könnte auch eher sagen angedroht, dass sie bald ein Baby in ihrem Bauch tragen würde.
Was für ein Risiko für einen unverheirateten Teenager, aus ärmsten Verhältnissen, aus einem versklavten, unterdrückten Volk.
Warum nimmt sie die Herausforderung an?
Ihr Sohn würde die Mächtigen, die Reichen, die Unterdrücker, die Ausnutzer brüskieren. Er würde das System auf den Kopf stellen und für eine neue Welt sorgen, in der Verachtete eine Stimme bekommen, wo Schwache stark sind, wo Einsame Freunde finden, wo Arme reich sind, wo Unterdrückte Gerechtigkeit bekommen.
Die ersten, die von dieser Sache, durch eine Engelskapelle etwas mitbekamen, waren die Verachteten. Arme Hirten, die niemand so richtig ernst nahmen, waren die ersten Botschafter dieser Revolution, die alles auf den Kopf stellen würde.
Ein gefährliches Unternehmen!
Mächtige mögen es nicht, wenn ihr Status herausgefordert wird. Einer dieser Mächtigen, Herodes, war über dieses Kind so beunruhigt, dass er einen Massenkindermord verursachte, um diesen „König der Armen“ loszuwerden.
Irgendwo paradox, dass wir jedes Jahr die Geburt dieses sanften Revoluzzers, den Mut dieses Teenagmädchens feiern, indem wir Milliarden Euros ausgeben um Dinge zu kaufen, die größtenteils von Teenagemädchen in armen Ländern, wie Mexiko, Burma, Vietnam, hergestellt werden. Oft in 16-Stundenarbeitstagen, in 30 Grad Hitze. Oft ist ihr Zuhause ein großer, überfüllter Raum, ohne Elektrizität und fließendem Wasser aber mit Dutzenden von schmutzigen Matratzen, für den ein Großteil ihres Lohnes abgezogen wird.
Irgendwie paradox!
Eigentlich sollte ich darüber mal predigen, in meiner Kirche, voll mit Leuten, die Jesus lieb haben. Ich habe aber Angst, vor dem was passiert, wenn ich meiner Gemeinde die schöne Advents und Weihnachtsstimmung versaue.
Wie gesagt, irgendwie ist das paradox!
Es würde mich mal interessieren, wie Ihr mit diesem Paradoxon umgeht?
ich versaue meistens mit meinem „unweihnachtlichen“ verhalten anderen ihre stimmung. vielleicht ist es auch mal gut, auf sachen aufmerksam zu machen, anstatt „stille nacht“ zu singen und stimmungen zu bedienen. ich würde mich jedenfalls sehr freuen, dich mal weihnachten predigen zu hören und dabeizusein, wenn anderen ihr weihnachtliches getue kaputtgemacht wird.
hab mich gefreut, hier mal wieder was zu lesen !!!!
Moin Dennis!
Hab ich gerade letzte Woche gemacht. Zum Adventsauftakt sozusagen. Noch habe ich keine Drohbriefe bekommen. Kann aber auch sein, dass viele mich da einfach ausschalten.
Ich glaube das Wichtige ist Alternativen aufzuzeigen, nur kaputtmachen ist fies. Da ich selber drei Kinder habe, weiß ich wie schwer es ist aus dem ganzen Trubel auszusteigen. Wir machen gerade zusammen diesen Alternativen Adventskalender und dadurch passieren gute Gespräche über die wichtigeren Aspekte der Weihnachtsgeschichte.
Eine coole Gemeinde in Portland hat im letzten Jahr angefangen, sich sehr praktisch und auch politisch gegen den Weihnachtstrubel zu verschwören. Lohnt sich mal die Predigten runterzuladen http://www.imagodeicommunity.com
Machs gut und frohe Weihnachten
ich mach lieber nur alles kaputt 🙂
nee, gibt ja auch schöne sachen an weihanachten, z.B. anderen etwas zu schenken, die es nicht erwarten und sich dann um so mehr darüber freuen.
wünsch dir auch n „besinnliches fest“ und ist ne gute sache mit dem kalender.
Irgendwie finde ich das alles ein bisschen zu kurz gedacht. Ich sehe nur den Kurzschluss: Weihnachten = Fest der Liebe und auf der anderen Seite: Ausbeutung = keine Liebe. Paradox, da stimmt was nicht, das geht nicht. Wir müssen alles kaputt machen. WAs soll das? Ist das schon das Ende der Fahnenstange?
Warum schenken wir eigentlich? Was steht dahinter?
Eigentlich ist es auch schade, dass den meisten Menschen diese Gedanken erst zu Weihnachten kommen. Alle Jahre wieder kommt die „Erleuchtung“ zu Weihnachten. Und was machst du besser, wenn du Weihnachten nichts schenkst? Aber zu allen anderen Gelegenheiten wieder (Geb., Abschlüsse, Hochzeit). Ist das Porzellan, dass man zur Hochzeit verschenkt, nicht auch irgendwo ausgebeutet worden? Wenn du nur weit genug die Verästelung deines Jobs verfolgst und dessen Auswirkungen, findest du sicher auch eine Verbindung zu Unrecht und Ausbeutung. Wenn du unbedingt alles „richtig“ machen willst, dann setze dich Weihnachten zu Hause hin und hab schöne Gedanken und mache einen Plan, wie du die Welt veränderst. Und wie kannst du die Umwelt ausbeuten, indem du Auto fährst? Das meine ich mit „zu kurz“ gedacht. Und wenn du schenkst, dann verschenkst du Liebe, so, wie Jesus auf die Welt kam, um Liebe zu schenken und uns damit aus unserer Schuld frei zu kaufen. Dennis will ja auch Freude bereiten, den Leuten, die es nicht erwarten. Warum hörst du da auf? Muss es immer die unglaublich fasziniernede und barmherzige Freude sein? Ich freue mich genau so über eine Aufmerksamkeit von Omi. Schade, wenn man selber es nicht schafft, solchen Geschenken die richtige Bedeutung zu geben. Fang an, Weihnachten so zu leben, wie Jesus es dir vorgemacht hat. Schenke Liebe, mit Geschenken oder sonst wie… Schenke meinetwegen selbst gemachte GEschenke oder irgendeine Aufmerksamkeit wie Putzen oder so. Geht es dir damit besser? Wenn du ehrlich bist, nicht. Du hast nichts verändert. Das Kind in Indonesien arbeitet weiter an Haarbändern. Man soll sich ja auch freuen, dass Jesus zu uns kam. Und weil ihr Unrecht aufgespürt habt, sollen jetzt alle traurig drüber nachdenken, dass es sowas gibt. Na ja….Denk darüber lieber im Jahr nach…
Die Heiligen Drei KÖnige haben auch was verschenkt. Und wenn du an das Kind in Indonesien denkst: Das freut sich über GEschenke. Aber wenn du deine Gedanken mal ganz streng weiter führst, müsstest du eigentlich denken: Das KInd würde sich über gar keine Geschenke freuen, die materiell sind. Denn das ist doch das, weshalb sie ausgebeutet wird. Materialismus müsste demnach GENERELL schlecht für sie aussehen. Ein Brief, ein Gedanke würde ihr dann mehr Freude bereiten oder überhaupt Freude. Aber das ist nicht so… Sie freut sich, wenn jemand sich was ausgedacht hat, und hinter jedem Geschenk steht doch ein Gedanke, ein Opfer. Und wenn es tolltes Spielzeug ist, freue ich mich einfach darüber, denn ich habe viel davon.
Das einzige, was „schlecht“ wäre, ist meiner Meinung nach, wenn es nur ums Schenken geht und man die Liebe, den Sinn vergisst. Wie schön auch die Gedanken, warum man das feiert, sich an die Liebe erinnert, die Jesus uns brachte und von der wir an diesem Tag auch viel gespürt haben von anderen Menschen. ABer von Jesus noch mehr, weil sie absolut ist.
Ich will nur sagen, dass ich Geschenke in Ordnung finde, weil sie etwas mit Liebe zu tun haben. Aber insgesamt sollte man auch mehr Augenmerk auf den Sinn legen. Da sind Alternativen ne gute Sache, oder dein Kalender anscheinend auch…
Aber noch eins: Wenn Bonhoeffer sagt: Pack das Problem an der Wurzel, dann sagt er nicht: Vergiss die Verletzten. Na ja, das noch dazu…
Wenn du darüber predigst, dann darf es nicht dein Ziel sein, Freude zu verdrängen und alle traurig nachdenklich zu machen. haben die Engel nicht auch gesungen, als Jesus zur Welt kam?
Vielleicht habe ich auch am Thema vorbei geschrieben. Ist auch wirklich ziemlich umfangreich…