Eine Handvoll guter Freunde haben in den letzten Wochen ganz harte Schicksalsschläge hinnehmen müssen.
Ich bewundere es, wenn sie diese manchmal harte, unmenschliche Situation annehmen und versuchen sich ihrem Schicksal zu stellen und irgendwie weiter zu machen. Trotzdem ist da natürlich immer auch Trauer, Hoffnungslosigkeit und als Freund ist man versucht so einen billigen Satz mitzugeben, dass „schon alles gut wird.“
Ich weiss ja leider nicht, ob alles gut wird, so sehr ich mir das auch wünsche. Ich weiss aus dem Rückspiegel, dass sich viele meiner eigenen Schicksalsschläge im Nachhinein als wichtig entpuppt haben und zu meiner Biographie dazugehören und dass vieles das so unglaublich weh getan hat mir und anderen tatsächlich heute Nahrung für den Weg ist. … Und da ist immer diese leise Osterhoffnung, dass heute eben dunkelster Freitag ist oder grauer Samstag und dass Gott am Sonntag Totes lebendig, Schlechtes gut, aus Scheisse Gold macht. Daran klammere ich mich mit meinen Freunden, auch wenn ich weiss, dass Auferstehung bei Gott eventuell anders aussehen wird, wie wir es uns vorstellen.
Mich würde mal interessieren, wie ihr versucht euren Freunden zu helfen, wenn es ihnen dreckig geht! Kennt ihr die Versuchung Sprechblasenstatements oder -Gebete abzuliefern?
In diesen Tagen wird ein Fasten-Kalender herauskommen, den ich geschrieben habe, um mir und anderen zu helfen uns auf diese Auferstehungsmomente vorzubereiten. Unten noch die Beschreibung der netten Leute aus dem Brendow Berlag.
„Die Fastenzeit ist eine Zeit der Einkehr und der Neuausrichtung. Sie bietet die Möglichkeit, bewusster zu leben und Dinge zu beachten, die wir sonst nur am Rande wahrnehmen: den Rhythmus des eigenen Lebens, die unbewältigte Trauer in unseren Herzen, die Not derjenigen, die nicht genug zum Leben haben, die Beziehung zu unserem Schöpfer. Und das Wunder des Neuanfangs am dritten Tag!
Genau hierbei helfen die 40 ungewöhnlichen Fastenideen von Frank Bonkowski:
Bezahle einem Fremden heimlich den Kaffee im Restaurant.
Lege über den Tag verteilt regelmäßige Gebetszeiten ein.
Ernähre dich einen Tag für weniger als 2 €.“
Wie ich versuche Freunden zu helfen denen es dreckig geht:
nicht Reden,handeln!
Zuhören, da sein, weinen, Lachen, Kaffee kochen,Essen machen, anpacken , eben den Alltag erleben trotz / mit Trauer und Schmerz…………und dann doch gute Worte finden.
Gelingt mir mal mehr mal weniger gut.
Kerstin
das ist eine gute Frage. Auch in unserem Freundes-/Bekanntenkreis sind in den letzten 2 Jahren viele schreckliche Ereignisse geschehen.
Mein Ohr und meine Schulter angeboten. Hilfe angeboten, zu Ämtern mitgegangen und Rechte eingefordert, die die Betroffenen nicht kannten bzw. denen es nicht von Amtsseite angeboten worden wären. War zum Kochen, Einkleiden, den Kindern Ablenkung geschenkt. Der Krankheit zusammen mit dem Kranken und der betroffenen Familie ab und zu frech ins Gesicht gelacht, auch wenn das Ende dann doch unausweichlich war.
Kerzen im Gottesdienst angezündet und gebetet. Manchmal ohnmächtig mitgeweint.
Nicht aufgeben, nicht die Liebe aus dem Herzen verlieren und Mut machen. Es tut sehr weh… in mancher Minute, an manchen Tagen… doch es gibt eine Antwort auf das Warum. Und daran glaube ich und das versuche ich mit meiner „Schulter“ weiter zu geben.