Die Idee: Wenn wir ehrlich sind, hören wir schlechte Nachrichten eigentlich lieber als gute. Es ist unglaublich, wie viel Unsinn geradezu gefeiert wird. Die kleinen, unauffälligen Taten, die das Leben lebenswert machen, gehen oft unter und können demnach auch nicht nachgeahmt werden. Während unserer Kinder-Camps in Kanada haben wir immer wieder so kreativ wie möglich versucht, unseren Campern beizubringen, wie anders, ja fast gegensätzlich sich Jesus Gottes „neue Welt“ vorgestellt hat. Teil davon war es, gute Taten zu feiern und die Täter zu ehren. Hier sind ein paar Ideen: Die Attacke (04): Camp-Zeitung Ungefähr dreimal die Woche erschien bei uns eine Camp-Zeitung mit Bildern vom Vortag und wissenswerten Informationen wie Gewinner der Spiele des Vortages, Eishockeyresultate der Vancouver Canucks, Vorschau auf Spiele, das Menu für das Abendessen, Kurzvorstellungen von Camp-Teilnehmern und natürlich die „Good News“-Spalte, in der gute Taten gefeiert wurden: Kim hat geteilt. Lukas wäre normalerweise ausgerastet, ist aber cool geblieben. Erika ist heimlich beim unaufgeforderten Saubermachen gesichtet worden. Yvonne hat durch ihren Humor den Abend bereichert. Kurts Einstellung und zusätzliche Arbeit hat unser Spiel gerettet, usw. Die Attacke (05): And the Winner is Wir alle wünschen uns, gefeiert zu werden! Oft sind es nur die Gewinner, die auf die Bühne kommen und Blumen, Applaus, etc. von ihren Fans entgegennehmen. Während unseres Camps mit dem Thema „Superhelden – Gottes neue Welt“ trug eine unserer Lehrerinnen, Ellen, die ganze Zeit Superhelden-T-Shirts. Irgendwann fing sie damit an, zu Beginn ihrer Story Time jemanden auf die Bühne zu holen, bei dem sie eine gute Tat, eine gute Einstellung, etwas Heldenhaftes beobachtet hatte. Jemand also, der in einem anderen Sinne ein Gewinner war. Die Person wurde dann ausgesprochen gefeiert und bekam unter tobendem Applaus Spiderman-, Batman- oder Supermann-T-Shirts übereicht. Die Attacke (06): Positive Nachrede Jeder von uns weiß, wie die Atmosphäre kippen kann, wenn dir irgendein negativer Mensch unbedingt „Geheimnisse“ mitteilen möchte, über die man sich niemals zu reden trauen würde, wenn die Person, über die geredet wird, im Raum wäre. Wenn du noch ein einigermaßen intaktes Gewissen hast, dann fühlst du dich richtig schmutzig, wenn du lange genug in so einer Atmosphäre gewesen bist. Wie wäre es, wenn wir diese Atmosphäre um 180° kippen könnten und selber einfach nur noch positive, heldenhafte Geschichten erzählen würden, zum Beispiel darüber als wir jemanden dabei erwischt haben, wie liebevoll er mit seinen Kindern umgegangen ist, wie treu er seine Arbeit macht oder wie er uns zum Vorbild geworden ist. Auf den Camps haben wir gelernt, wie gut es sein kann, immer wieder Gelegenheit dazu zu geben, Geschichten darüber erzählen zu lassen, wo einem am vergangenen Tag Gutes aufgefallen ist. Wenn ich gerade kein Camp zur Verfügung habe kann ich natürlich selber anfangen, a) die Augen aufzumachen für heldenhafte, „Neue Welt-Taten“, die um mich herum passieren, b) diese Taten gebührend weiterzuerzählen, c) immer wieder andere zu fragen, ob sie Geschichten haben, wo ihnen ein Held geholfen hat. Die Idee: Es wäre jedenfalls einfach schön, wenn wir immer wieder über Positives sprechen. Vielleicht wird es dann ja sogar nachgemacht!