Die Idee: Jedes (groß gebliebene) Kind spielt gerne Klingelstreiche. Die Idee ist ganz einfach: Klingeln – Weglaufen – Verstecken – Sich im Versteck kaputtlachen, wenn der „Beklingelte“ verdutzt nach dem klingelnden Übeltäter sucht. Weil das Ganze so viel Spaß macht, wir aber auch gleichzeitig, als Jugendgruppe die Welt verbessern und nicht nur nerven wollten, haben wir es uns zur Tradition gemacht, genau dieses kleine Spielchen, zu Beginn eines Schuljahres, mit einer Riesenbackaktion zu verbinden. Nach einer Lektion über das Thema, dass wir die Chance haben, diese Welt positiv zu verändern, haben wir wie verrückt Apple Pies gebacken, die wir dann zu vorher ausgewählten Adressen gefahren und heimlich abgegeben haben. Das Beste an der Aktion sind häufig die Geschichten danach: von attackierenden Hunden über das, was passiert ist, als man fast erwischt worden ist, bis hin zu dem Wutausbruch des Opfers, dessen Laune sich schlagartig änderte, als er den Kuchen und die Karte gefunden hat… Die Attacke: Aktion Apfelkuchen 1. Backt für jedes eurer „Opfer“ einen Kuchen. 2. Redet während der Backzeit über den Sinn der Aktion. 3. Schreibt ein paar Karten für die Opfer. 4. Nehmt die Kuchen aus den Öfen, verpackt das ganze so anspruchsvoll wie möglich, fahrt zu den Häusern der Opfer, hinterlegt euer Geschenk, klingelt und dann lauft so schnell ihr könnt! 5. Trefft euch später alle zusammen zum Geschichten erzählen. Besonderes: Vor ein paar Jahren bekam ich nach so einer Aktion eine sehr bewegende Dankeskarte zugeschickt. Wir hatten einen dieser nordamerikanischen Apfelkuchen zu einem älteren Ehepaar gebracht, bei dem wir wussten, dass der Mann schwer krank war. Die Karte begann folgendermaßen: „Lieber Frank! Ich wollte dir und deiner Gruppe für den leckeren Pie danken. Es war das letzte, was mein Mann aß, bevor er starb…“ Für einen kurzen Moment dachte ich, wir hätten den guten Mann vergiftet. Dem war zum Glück nicht so und beim Weiterlesen stellte sich heraus, dass die Frau wirklich dankbar war, weil ihr Mann, der wegen seiner Krankheit kaum noch etwas zu sich nehmen konnte, sich so über die Abwechslung gefreut hat, dass er unseren Kuchen tatsächlich noch probieren musste. Die Beziehung zwischen unseren Jugendlichen und seiner Witwe hat danach etwas ganz Besonderes gehabt. Kleiner Tipp: Obwohl wir viele Aktionen geheim machen, würde ich in diesem Fall vorschlagen, den „Beschenkten“ wenigstens eine Ahnung davon zu geben, wer der Absender ist. Ich bin mir nicht sicher, dass das Vertrauen in unsere Welt stark genug ist, dass ohne diese Information wirklich jeder Kuchen tatsächlich gegessen würde.